Queensland

Queensland
Queensland
 
['kwiːnzlənd], Bundesstaat von Australien, im Nordosten des Kontinents (einschließlich vorgelagerter Inseln), 1 730 650 km2, (1999) 3,485 Mio. Einwohner; 79 800 Aborigines (280 000 ha Reservate und 4,2 Mio. ha sonstiger Besitz). Hauptstadt ist Brisbane. Über 70 % der Bevölkerung leben in den Küstenstädten.
 
Landesnatur:
 
Im Osten erstreckt sich die Great Dividing Range, die sich nach Norden bis auf die Kap-York-Halbinsel fortsetzt und meist steil zum schmalen Küstentiefland abfällt. Der Ostküste ist das Große Barriereriff vorgelagert. Der Westen umfasst die Ebenen des Großen Artes. Beckens (mit über 2 500 artesischen Brunnen) im Süden und des Carpentariabeckens im Norden.
 
Nordqueensland hat tropisch-wechselfeuchtes, der Süden subtropisches Klima. Im Nordosten fallen jährlich bis 4 400 mm Niederschlag (Sommerregen des Südostpassats), im Südosten auch zyklonale Winterregen. Im trockenen Binnenland des Westen (bis unter 150 mm) haben die Flüsse nur periodische oder episodische Wasserführung; sie enden im Becken des meist trockenen Eyresees. Die Küstenflüsse sind dagegen kurz und wasserreich. Die Vegetation reicht von den tropischen Regenwäldern im Nordosten bis zu den Grasfluren, Trockensavannen und -wäldern im Westen.
 
 
Über die Hälfte Queenslands wird durch Viehhaltung genutzt, intensiv an der Ostküste (mit Milchwirtschaft), extensiv im trockenen Binnenland (1994: 9,47 Mio. Rinder, 11,40 Mio. Schafe). Ackerbau (1994: 2,4 Mio. ha, davon 387 000 ha bewässert) wird v. a. an der Ostküste und in den Darling Downs betrieben. Queensland ist das wichtigste Zuckerrohranbaugebiet Australiens (seit 1864). Außerdem werden u. a. Weizen, Hirse, Gerste, Reis, Erdnüsse, Feldfutter, Gemüse, Obst, Baumwolle erzeugt. Durch den Goldboom (1860-80) wurde die Verkehrserschließung erheblich gefördert. Heute spielt v. a. der Steinkohlenabbau, besonders im Bowenbecken (von Collinsville bis Moura), eine Rolle (1994: 111 Mio. t). Die Kohle wird großenteils exportiert (besonders nach Japan), sichert aber auch die Energieversorgung Queenslands (1993: 99 % der Elektrizitätserzeugung). Von großer Bedeutung sind auch der Erzbergbau von Mount Isa (das Erz enthält Kupfer, Blei, Zink und Silber) sowie die Bauxitförderung auf der Kap-York-Halbinsel bei Weipa. Außerdem werden Gold, Phosphate, Erdöl und Erdgas gefördert.
 
Dominierende Industriezweige sind die Verarbeitung von Bergbauprodukten (Kupfer-, Bleischmelzen; weltgrößter Tonerde-Aluminium-Komplex in Gladstone, verarbeitet Bauxit aus Weipa) und die Nahrungsmittelindustrie (Fleischverarbeitung und Zuckergewinnung). Gleichfalls von Bedeutung sind chemische, Holzindustrie und Maschinenbau. Hauptindustriestandort ist Brisbane (50 % aller Betriebe). Zunehmende Bedeutung gewinnt der Tourismus (Küstenorte, Großes Barriereriff).
 
 
1606 entdeckten die Holländer W. Jansz. und J. L. van Roossengin die Nordwestküste, 1770 der englische Seefahrer J. Cook die Ostküste des Gebiets. 1824 errichteten die Briten an der Moreton Bay eine Strafkolonie, nach deren Auflösung (1839) die eigentliche Besiedlung einsetzte. 1859 erhielt Queensland nach Abtrennung von New South Wales Selbstverwaltung und wurde 1901 Teil des Australischen Bundes.
 
 
B. Fautz: Agrarlandschaften in Q. (1984).
 

Universal-Lexikon. 2012.

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